Sie planen eine Reise ins südliche Afrika, können sich bei den zahlreichen tollen Destinationen aber schwer entscheiden welches Land Sie bereisen sollen? Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass es hierfür keine einfache Lösung gibt. Alle Länder sind wunderschön und haben ihre Reize. Dennoch hier einige sehr verlockende Gründe sich für Namibia zu entscheiden.

                                                                     

11 gute Gründe für eine Reise nach Namibia

Von Eric Paul, Travelbook.de, April 2015

Für den „Lonely Planet“ gehört Namibia zu den Top-Reisezielen für 2015. Und das ist kein Wunder. Schließlich hat das Land in Afrika so einiges zu bieten: Endlose Weiten und mehr Tiere, als man zählen kann, große Gastfreundlichkeit und das eine oder andere Naturwunder. Und das ist noch lange nicht alles.

1. Die spannendsten Wüsten der Welt
Mit der Namib im Westen und der Kalahari im Osten hat Namibia zwei der interessantesten Wüsten der Welt. Die Namib gilt als älteste Wüste der Erde und wird beherrscht von mächtigen Wanderdünen und dichtem Morgennebel. Die Kalahari hat Trockensavannencharakter. Spärlicher Bewuchs befestigt die Dünen, welche rot im Sonnenlicht schimmern. Wer besonderes Glück hat oder flexibel in der Reisezeit ist, passt die Regenfälle zwischen November und April ab, wenn die Kalahari grünt und aufblüht. Den schönsten Überblick über die Dünenlandschaft hat man indes aus der Luft: Ab Swakopmund bieten verschiedene Unternehmen Rundflüge an.

Namib Wüste, Namibia, nach dem Regen grüne Wüste, Eric Paul, Travelbook

Nach dem Jahrhundertregen 2011 wechselte die Namib-Wüste ihre Farbe von tiefem Rot in saftiges Grün. Am besten beobachten kann man aus einem Flugzeug.

2. Eine Landschaft wie gemalt
Der Namib Naukluft Park ist eine der landschaftlich faszinierendsten Regionen des Landes. Er umfasst auch Teile der Namib, darunter das Sossusvlei – eine Tonpfanne, die nur alle paar Jahre durch den Tsauchab mit Wasser gespeist wird. Der Fluss endet blind zwischen den Dünen, doch wenn sich der See bildet, grünt die Umgebung. Nur etwa einen Kilometer Fußmarsch durch den heißen Sand entfernt erreicht man das Dead Vlei mit seinen weltberühmten abgestorbenen Akazien, die in der Abendsonne magisch wie Skelette in der trockenen Tonpfanne stehen.

Direkt an das Dead Vlei grenzt Big Daddy, die mit über 380 Metern größte Wanderdüne der Welt. Wenn Sie eine gute Ausdauer und viel zu trinken dabei haben, können Sie sie per Fußmarsch erklimmen und einen Wahnsinns-Ausblick genießen. Alternativ können Sie auch die niedrigere Düne 45 erklimmen. Weiter westlich wartet der Naukluft-Park mit Savannenstrukturen auf und wenn hinter den steinigen Hügeln die Sonne untergeht, lässt es sich zum Beispiel in der Namib Naukluft Lodge bei angenehmen Temperaturen und einem kühlen Windhoek Lager gut entspannen. Und vielleicht schaut auch der eine oder andere Schabrackenschakal vorbei.

Steinhügel, Dead Vlei in Namibia, Dead Tree, Red Dunes and Blue Sky, Eric Paul, Travelbook

Die Steinhügel im Namib-Naukluft-Park geben den Sonnenuntergängen einen ganz besonderen Charme.

3. Der zweitgrößte Canyon der Welt
Im südlichen Teil des Landes mutet ein Ort geradezu magisch an: Der Fish River hat sich über Jahrmillionen durch den felsigen Untergrund gefressen und den Fish River Canyon geschaffen, der mit 160 Kilometern Länge und 27 Kilometern Breite der zweitgrößte Canyon der Welt ist. Vom Fish River Canyon Viewpoint hat man einen perfekten Ausblick über den Fluss in 550 Metern Tiefe, der zwar nur bei stärkerem Regen Wasser führt, aber trotzdem nie komplett austrocknet. Mit ein wenig Glück entdecken Sie Antilopen oder sogar Leoparden beim Trinken. Im namibischen Winter (Mai bis August) werden auch Wandertouren angeboten, die aber einiges an Kondition abverlangen.

Fish River Canyon, zweitgrößter Canyon der Welt, Namibia, Eric Paul, Travelbook

Hinter der Kante fällt der Fishriver Canyon etwa 550 Meter steil in die Tiefe ab.

4. Safaris der Extraklasse
Viele Touristen schwärmen vom Krüger-Nationalpark in Südafrika, doch gibt es immer wieder Pechvögel, die tagelang kaum Tiere sehen. Im Etosha im Norden Namibias kann Ihnen das nicht passieren. Aufgrund der weitläufigen Einzäunung und einer hohen Tierdichte wird jede Safari zum Once-in-a-Lifetime-Erlebnis. Neben unzähligen Antilopen, Zebras und Giraffen kreuzen auch immer wieder Elefanten, Schakale und Nashörner den Weg. Auch Löwen wird man vergleichsweise häufig sehen. Etwas mehr Glück brauchen Sie aber bei den scheuen Geparden und Leoparden. Und die gigantische Salzpfanne im Norden des Parks gibt einem das Gefühl, in eine leere Unendlichkeit zu blicken.

5. Seltene Spezies spotten
In Namibia gibt es die extrem seltenen Wüstenelefanten, die sich speziell an den Lebensraum Wüste angepasst haben – normalerweise sind Elefanten nicht in diesen Territorien anzutreffen. Die genaue Anzahl der Tiere halten die Behörden zwar geheim, um sie zu schützen – Schätzungen gehen aber von etwa 50 bis 500 Elefanten aus. Ihre Besonderheit: die langen Vorderbeine haben stark verbreiterte Sohlenauflagen, auf denen die Dickhäuter praktisch lautlos schleichen können.

Äußerst seltene Wüstenelefanten am entspannen in Namibia, Eric Paul

Um ein paar der äußerst seltenen Wüstenelefanten zu sehen, braucht man viel Glück oder erfahrene Guides.

6. Wilden Katzen ganz nah kommen
Wem es die Raubkatzen angetan haben, der sollte direkt Farmen besuchen, die diese Tiere beherbergen. Viele der Katzen wurden als verwaiste Jungtiere aufgefunden und per Hand aufgezogen, um sie später wieder auszuwildern. Eine dieser Farmen ist N/a’an ku sê. Leiterin Marlice van Vuuren war mit ihrem Team bereits im deutschen TV in der Serie „Wilde Waisen“ zu sehen und bietet Touren an: Wenn Sie also schon immer mal mit einem Geparden in der Wildnis spazieren gehen wollten, haben Sie hier die Chance dazu.

Leopard mit Beute am Fressen, Namibia, Eric Paul

Nur nicht anfassen: Auf der Farm N/a’an ku sê kann man Wildkatzen wie diesen Leoparden hautnah erleben.

7. Abenteuer im Damaraland
Im Nordwesten Namibias erstreckt sich das Land der Damara, eines der einheimischen Völker, die schon vor der Ankunft der Europäer am Kap in dieser Region ansässig waren. Heute leben die Damara überwiegend von Viehzucht, Gartenbau und Mienenarbeit. In einigen Dörfern können Sie ihnen etwas näher kommen und Interessantes über ihre Traditionen erfahren.

Bewohner von Namibia, Himba Völker, Eric Paul

Im „Lebenden Museum“, einem Projekt der Damara, lernen Besucher dier traditionellen Lebensweisen der namibischen Volksgruppe kennen.

Einen wundersamen Anblick bietet der sogenannte Vingerklip, ein etwa 35 Meter hoher Kalksteinmonolith auf einem Hügel. Weithin sichtbar ragt die durch Erosionsprozesse geschaffene, solitäre Spitze über dem Flachland umgeben von Tafelbergen auf. Ein Wanderweg führt an seinen Sockel, den Sie umrunden und die Aussicht genießen können. Unbedingt besuchen müssen Sie auch die Felsgravuren von Twyfelfontein, von denen einige bis zu 24.000 Jahre alt sein sollen.

8. Mehr Sterne, als Sie je gesehen haben
A propos Unendlichkeit: Blicken Sie nachts in den Sternenhimmel, werden Sie Ihren Augen kaum trauen. So viele Sterne haben Sie garantiert noch nie gesehen. Da keine Städte den Himmel mit Licht fluten, steht einer ausgiebigen Beobachtung nichts im Wege. Und noch bevor sich der rote Sandstaub vom Tag legt, geht der Vollmond blutrot gefärbt am Horizont auf.

Namibischer Sternenhimmel mit unzähligen Sternen, Namibia, Eric Paul

Die Sternenpracht am Himmel über Namibia ist schier überwältigend.

9. Deutsche Spuren Entdecken
Namibia war einst deutsche Kolonie und noch heute findet man überall die Spuren der Geschichte: Das Hohenzollernhaus in Swakopmund wirkt eher, als würde es auf die Ostseeinsel Usedom gehören. Und in der Hauptstadt Windhoek weisen die Verkehrsschilder auf „Reiterdenkmal“, „Alte Feste“ und die „Christus Kirche“ hin. Ortsnamen wie „Lüderitz“, „Seeheim“ oder „Helmeringhausen“ sind Zeugen der Zeit und selbst viele der Einheimischen verstehen die deutsche Sprache besser als wir vermuten würden. Trotz der Besatzung durch das deutsche Kaiserreich sind die Namibier deutschen Touristen gegenüber aufgeschlossen und gastfreundlich.

Die Christuskirche in Windhoek, Namibia als deutsche Kolonie, Eric Paul

Die Christuskirche in Windhoek wurde während der deutschen Kolonialzeit errichtet.

10. Die Kulinarischen Raffinessen
Die namibische Küche wurdevon den verschiedenen Ethnien des Landes beeinflusst und geprägt. Grundlage ist oft eine auf Maismehl basierende Polenta. Mit Früchten wie der Nara, die zu den Kürbisgewächsen zählt, und dem für die Region typischen Wildfleisch werden würzige, fast exotische Speisen zubereitet. Vor allem Fleischfans kommen voll auf ihre Kosten: mit Springbok, Eland, Kudu und Oryx stehen äußerst schmackhafte und fettarme Köstlichkeiten auf dem Speiseplan – bestellt wird vorzugsweise „medium-rare“, denn dann kommt das Aroma am besten durch. Restaurant-Tipp: The Gourmet in der Post Street.

11. Die Empfehlungen der anderen
Namibia erhält auch international große Anerkennung. Das Internetmagazin Lonely Planet hebt das Land, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum der Unabhängigkeit von Südafrika feiert, auf den zweiten Platz der Top-Reiseziele für 2015. „Es lohnt sich jetzt mehr denn je zuvor, das Land zu bereisen, denn bahnbrechende Fortschritte in nachhaltiger Entwicklung konnten dank der Erhaltungsmaßnahmen und des Tourismus erzielt werden.“ Zudem sei Namibia das erste afrikanische Land, welches den Umweltschutz in seiner Verfassung aufgenommen hat.

Onyx in Namibia bei Sonnenuntergang, Namibia, Eric Paul

Der Schutz der Umwelt ist in Namibia in der Verfassung verankert und kommt auch Tieren wie diesen Oryxantilopen zugute – natürlich auch zur Freude der Besucher.

Den Naturschutz besonders gelobt hat auch das Forbes-Lifestyle-Magazin und Namibia auf Platz 2 der Top-Reiseziele für 2015 gesetzt. Zudem hat der Independant in Großbritannien das südafrikanische Land in seinen Top 10 als eine „Alternative zu Allgemeinzielen“ aufgeführt – und zwar für alle, die in 2015 ein Abenteuer suchen.

Kämpfende Zebras im Etosha Schutzgebiet, Namibia, Eric Paul

Der Schutz der Umwelt ist in Namibia in der Verfassung verankert und kommt auch Tieren wie diesen kämpfenden Zebras im Etosha Nationalpark zugute – natürlich auch zur Freude der Besucher.